Europaweite Langfristprognose




Einführung: Als Resultat umfangreicher Forschungen und Untersuchungen ist es gelungen, eine weitere Methode zur Langfristprognose zu entwickeln. Mit dieser Methode (European-Analogy-System) ist es möglich auch für andere Teile Europas eine langfristige Vorhersage zu erstellen und und ein alternatives Gegenmodell zum LRFS zu präsentieren. Allerdings befindet sich das Vorhersagesystem noch im Enwicklungsstadium, so dass vorerst noch keine detailierte Angaben über Eintreffwahrscheinlichkeiten bzw. Verifikationen gemacht werden können.

Beschreibung: Die Vorhersagemethode (EAS) basiert auf der Grundannahme, dass bestimmte Luftdruckverteilungen, wie sie in den letzten Monaten auftraten, auch in früheren Jahren in vergleichbarer Art und Weise schon einmal aufgetreten sind und das die jetzige Weiterentwicklung der Witterung jenen Verlauf der damaligen Jahre ähnlich sein muss. Aufgrund dieser Tatsache wurden zunächst die Verteilungen der Luftdruckanomalien der aktuell abgelaufenen 5 Monate betrachtet. Aus dem Zeitraum 1948 - 2019 wurden zur Vorhersageerstellung all die Jahre herangezogen, wo mindestens 4 der 5 untersuchten (gleichartigen) Monate auf der nördlichen Halbkugel zwischen 90° W und 90° O im Großen und Ganzen eine Druckverteilung aufwiesen, die denen der letzten 5 Monate ähnlich ist. Die Selektion geeigneter Jahre - sogennanter Analogiefälle - erfolgt durch einen statistischen Analogie-Index. Anschließend wurde ein mittlerer Verlauf jener Druckanomalien errechnet, die den Monaten der ermittelten Analogjahre folgten. Besondere Berücksichtigung findet dabei neuerdigs auch die Intenstität besonderer Phänomene wie ENSO (El Nino Southern Oscillation) sowie der quasi-biennial Oscillation (QBO) - eine periodische Änderung des zonalen Windes in der Stratosphäre.

In den dargestellten Grafiken sind auf der linken Seite die berechneten Luftdruckanomalien über Europa für Dezember, Januar und Februar 2022 zu erkennen. Rechtsseitig sind die daraus resultierenden Temperaturverteilungen dargestellt. Der blaue Farbton markiert dabei Felder, wo eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für zu niedrige Temperaturen (gegenüber dem Mittelwert) besteht, der rote Ton dagegen Gebiete mit übernormalen Temperaturen.

Prognose Druckabweichung Dezember 2021 Prognose Temperatur Dezember 2021
Prognose Druck Dezember 2021 Prognose Temperatur Dezember 2021

Prognose Druckabweichung Januar 2022 Prognose Temperatur Januar 2022
Prognose Druck Januar 2021 Prognose Temperatur Januar 2022

Prognose Druckabweichung Februar 2022 Prognose Temperatur Februar 2022
Prognose Druck Februar 2022 Prognose Temperatur Februar 2022


Berechnete Temperaturabweichung (gegenüber der Periode 1981 bis 2010) des Monats Dezember 2021 für Berlin: + 0.5 K
Berechnete Temperaturabweichung (gegenüber der Periode 1981 bis 2010) des Monats Januar 2022 für Berlin: - 0.2 K
Berechnete Temperaturabweichung (gegenüber der Periode 1981 bis 2010) des Monats Februar 2022 für Berlin: + 0.3 K


Jahre mit vergleichbaren Bedingungen in den Vormonaten sind derzeit:

1948, 1960, 1962, 1970, 1983, 1984, 2000, 2001, 2005, 2007, 2017


Ausblick: Insgesamt dürfte der Winter 2021/22 nach dieser Methode von einer durchschnittlich bis leicht zu milden Witterung in Mitteleuropa während des gesamten Verlaufes geprägt sein. Dafür sprechen die Ähnlichkeit der Luftdruckverteilungen mit denen der Analogjahre in Kombination mit der zu erwarteten La Nina-Phase im Ostpazifik, sowie dem aktuellen Zustand der stratosphärischen QBO in einer ausgeprägten Ost-Zirkulation. Diese Voraussetzungen lassen in der Summe einen Winter mit häufig hohen Luftdruck über Skandinavien und Russland mit zumindest zeitweiligen Kältevorstößen als wahrscheinlich ansehen. Rückblick: Abschließend noch ein paar Worte zu den vergangenen Monaten und Jahren. Die gestellten Prognosen der zu erwartenden Druckanomalien im europäischen Raum lieferten im Großen und Ganzen zufriedenstellende Ergebnisse. Probleme bereiten noch einige Feinheiten, z.B. was die Genauigkeit und Stärke der prognostizierten Abweichungen angeht. Dazu zählen auch die daraus berechneten Temperaturen für Mitteleuropa, deren Resultate durch noch gezieltere Auswahl von Vergleichsjahren verbesserungswürdig sind.

Wichtig: Aufgrund der manuellen Bearbeitung der Methode und des damit verbundenen Zeitaufwands sollte zunächst nur vor den Hauptjahreszeiten eine 3-Monatsprognose erfolgen. Da das Verfahren inzwischen automatisiert wurde, ist ein Update der Prognosen nun im 2-Monatsrhythmus möglich.

Update: 10.12.2021
Neu: Februar 202
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