Übersicht Witterungsgepräge





Um eine ungefähre Vorstellung zu erhalten, was für eine Witterung und für besondere Erscheinungen man bei entsprechender Prognose erwarten kann, soll folgende Tabelle eine Übersicht verschaffen. In Einzelfällen kann es jedoch zu Abweichungen des beschriebenen Charakters kommen, je nachdem wie mehr oder weniger deutlich die Ausprägungen Kalt / Mild bzw. Trocken / Nass zutreffend sind. Der Übersichtlichkeit wegen soll an dieser Stelle nur auf die Merkmale in den Hauptjahreszeiten Winter und Sommer eingegangen werden.


Winter /
Wintermonat
Kalt Mild
Trocken Wetterlagen:

  • Hoch Skandinavien / Baltikum
  • Hoch Mitteleuropa
  • Hoch Britische Inseln





Bevorzugte Windrichtungen:

  • Ost / Südost
  • Windstille




Typische Beispiele:

  • Januar 1996
  • Februar 2003
  • Januar 2006





Witterung / Besonderheiten:

  • längere Frostperioden mit vor allem sehr kalten Nächten
  • auf den Bergen häufig milder (Inversionslage)
  • oftmals viele Nebel- und Hochnebeltage in den Niederungen
  • verhältnismäßig wenig Schnee -> dadurch Gefahr von Kahlfrösten und Eindringen des Frostes in den Boden
  • insbesondere in den Bergen Schneemangel
  • kaum Winterstürme


Wetterlagen:

  • Hoch Mittelmeer
  • Hoch Ost- /Südosteuropa
  • Hoch Frankreich





Bevorzugte Windrichtungen:


  • Süd / Südwest
  • Windstille




Typische Beispiele:


  • Februar 1998
  • Dezember 2006
  • Februar 2014





Witterung / Besonderheiten:

  • sehr sonnenscheinreiche Witterung
  • vor allem tagsüber häufig sehr mild
  • große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht
  • auf der nördlichen Seite der Mittelgebirge oftmals Föhn
  • großer Schneemangel in allen Höhenlagen, selbst auf 1500 m kaum Skifahren möglich
  • meist sehr zeitiger Vegetationsbeginn



Nass Wetterlagen:

  • Hoch Island / Skandinavien
  • Tief Osteuropa
  • Tief Mittelmeer





Bevorzugte Windrichtungen:

  • Nord
  • Nordost / Ost




Typische Beispiele:

  • Januar 1987
  • Februar 2005
  • Dezember 2010





Witterung / Besonderheiten:

  • seltener Wetterlagentyp
  • sehr wechselhaft mit häufigen Schneefällen
  • Kälte oftmals unterunterbrochen von kurzen Tauwetterphasen
  • dabei zunehmende Gefahr von Glatteisregen
  • vielfach große Schneemengen in allen Höhenlagen, auch im Flachland
  • insgesamt recht sonnenscheinarme Witterung aufgrund starker Bewölkung oder Nebel


Wetterlagen:

  • Tief Island / Nordsee / Skandinavien
  • Hoch Azoren / Spanien




Bevorzugte Windrichtungen:

  • West / Südwest
  • Nordwest




Typische Beispiele:


  • Februar 2000
  • Februar 2007
  • Januar 2015





Witterung / Besonderheiten:

  • häufigster Wetterlagentyp im Winter
  • sehr unbeständiger und windiger Charakter mit vielen Niederschlagstagen
  • dabei Gefahr mehrerer schwerer Stürme
  • meist Schneemangel im Flachland -> Ausbildung einer Schneedecke i.d.R. nur kurzzeitig
  • dagegen große Schneemengen in den Bergen (Ausnahme: sehr milde Winter)
  • allgemein gesteigerte Hochwassergefahr durch Niederschläge und Schneeschmelze bei Tauwetter in den Bergen
  • zunehmende Lawinengefahr in den Bergen



Sommer / Sommermonat Kalt Warm
Trocken Wetterlagen:

  • Hoch Britische Inseln / Nordsee



Bevorzugte Windrichtungen:

  • Nord
  • Nordwest
  • Nordost





Typische Beispiele:


  • Juli 1984
  • Juli 1990
  • August 1993





Witterung / Besonderheiten:

  • desöfteren klare Polarluft mit weiter Fernsicht
  • Zunahme sehr kühler Nächte mit Gefahr von Bodenfrost in ungünstigen Lagen
  • viele Tage mit meist schwächeren Schauerniederschlägen
  • tagsüber meist angenehm mit Temperaturen von 20°C bis 25°C
  • insgesamt wenig Gewitter- oder Unwettertage
  • trotz Hochdruckeinfluss durch Nordseeluft öfters trüb
Wetterlagen:

  • Hoch Skandinavien / Baltikum
  • Hoch Mitteleuropa




Bevorzugte Windrichtungen:

  • Ost / Südost
  • Windstille




Beispiele Sommer:

  • Juni 2003
  • August 2012
  • Juli 2013





Witterung / Besonderheiten:

  • länger anhaltende Hochdrucklagen und viele Tage mit Temperaturen von 26°C - 33°C
  • sonnenscheinreicher Charakter
  • relativ wenig Tage mit typischen, großflächigem Landregen
  • zunehmende Gefahr von Hitze- oder Dürreperioden
  • gesteigerte Waldbrandgefahr
  • höhere Ozonbelastung in den Städten
Nass Wetterlagen:

  • Tief Skandinavien
  • Tief Mitteleuropa
  • Trog Mitteleuropa





Bevorzugte Windrichtungen:

  • Nordwest / West



Beispiele Sommer:

  • Juni 1995
  • Juli 2000
  • Juli 2011





Witterung / Besonderheiten:


  • wenige warme oder gar heiße Tage (selten "Badewetter")
  • häufig windiger und verregneter Charakter
  • meist ständiger Wechsel zwischen Schauern, kurzer Wetterberuhigung und nachfolgendem Landregen
  • in den Bergen gelegentlich Schneefälle bis unter 2000 m
  • verhältnismäßig geringe Ozonbelastung
  • dagegen höheres Risiko von Missernten
Wetterlagen:

  • Tief Britische Inseln
  • Trog Westeuropa




Bevorzugte Windrichtungen:

  • Süd / Südwest



Beispiele Sommer:

  • Juni 2007
  • Juli 2014
  • Juni 2016





Witterung / Besonderheiten:

  • große Unwettergefahr durch häufige Gewitterereignisse bzw. Hagel
  • dadurch punktuelle Überschwemmungen möglich
  • viele schwüle Tage mit sehr milden Nächten -> daher hohe Wärmebelastung
  • starke Vermehrung von Mücken
  • stabile trockene Hochdrucklagen meist nur von kurzer Dauer
  • von Unwetterböen abgesehen eher schwach- bis kaum windige Wetterlagen

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